(un)vollkommene Schönheit | Spielende Insel @ Kühlhaus Berlin

(un)vollkommene Schönheit

Spielende Insel @ Kühlhaus Berlin

02. Juni 2024 | 19:30 Uhr

Kühlhaus Berlin | Luckenwalder Straße 3 | 10963 Berlin

konzert

Spielende Insel lädt zu dem neuen Kammermusik- und Kunstevent „unvollkommene Schönheit“ im Kühlhaus Berlin ein.

Im Fokus stehen Schuberts Klaviertrios Op.99 und Op.100, Werke, die am Lebensende des Komponisten entstanden sind und die mit verstörender Ehrlichkeit und melodischer Schönheit gleichzeitig in Abgründe und Verzweiflung blicken lassen; eine präzise und zeitlose Studie menschlicher Gefühle, die mühelos den Bogen in die Moderne findet.

Exponate von vier jungen Berliner Künstler*innen und eine Lesung des Dichters Jan Wagner erschaffen einen Raum, der Schuberts ikonischen Klaviertrios weitere Perspektiven öffnen könnte.

Die Interpreten des Abends sind Seiji Okamoto (Violine), Andrei Ioniță (Violoncello), Catalin Serban (Klavier)
Kunst von Bastian Gehbauer, Enikö Márton, Gyulas Sági, Tobias Löffler
Einführung und Rezitation von dem Dichter Jan Wagner

Spielende Insel invites you to a new chamber music and art event: „(im)perfect beauty“ at „Kühlhaus Berlin“.The focus is on Schubert's Piano Trios Op. 99 and Op. 100, works that were created at the end of the composer's life and which, with disturbing honesty and melodic beauty simultaneously allow us to look into abysses and despair. It is a precise and timeless study of human feelings that finds its way into our time without any effort or arbitrariness.

Exhibits by four young Berlin based artists and introductory poetry moments by the author Jan Wagner will create an atmospheric space that is able to open up further perspectives for Schubert's iconic piano trios.

The performers of the evening are Seiji Okamoto (violin), Andrei Ioniță (cello) Catalin Serban (piano)
Drawings and Paintings by Bastian Gehbauer, Enikö Márton, Gyula Sági, Tobias Löffler
Poetic introduction and recitation by Jan Wagner

Das Programm
Franz Schubert

Klaviertrio Nr.1 B-Dur Op.99
Klaviertrio Nr.2 Es-Dur Op.100

musiker:innen


Seiji Okamoto
Foto © S.Ohsugi

Seiji Okamoto (Violine)

  • Kurzbiografie

    Der in Berlin und Kronberg lebend Japanischer Geiger Seiji Okamoto wurde 1994 geboren und begann mit drei Jahren mit dem Violinspiel. Er studierte bei Kimiko Nakazawa, Gérard Poulet und Kazuki Sawa an der Universität der Künste Tokio und in Berlin und Kronberg mit Antje Weithaas.

    2021 gewann er den 1. Preis und den Sonderpreis für die beste Interpretation des Auftragswerkes beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München. Weitere Auszeichnungen bekam er u.a. beim J. S. Bach Wettbewerb in Leipzig und beim Wienawski Violinwettbewerb in Polen.

    Als Solist konzertierte er bereits weltweit mit zahlreichen namhaften Orchestern.

    Seiji spielt derzeit das Matteo Goffriller Instrument, die 1702 hergestellt wurde, als großzügige Leihgabe der „Munetsugu Collection“.

  • Short biography

    The Japanese violinist Seiji Okamoto who lives in Berlin and Kronberg, was born in 1994 and began playing the violin at the age of three. He studied with Kimiko Nakazawa, Gérard Poulet and Kazuki Sawa at the Tokyo University of the Arts and in Berlin and Kronberg with Antje Weithaas.

    In 2021 he won first prize and the special prize for the best interpretation of the commissioned work at the ARD international music competition in Munich. He received further awards at the J.S. Bach Competition in Leipzig and the Wienawski Violin Competition in Poland, among others.

    As a soloist he has already performed  with numerous well-known orchestras around the world.

    Seiji currently plays the Matteo Goffriller instrument, made in 1702, a generous loan by the „Munetsugu Collection“.


Andrei Ioniță
Foto © Nikolaj Lund

Andrei Ioniță (Cello)

  • Kurzbiografie

    Der 1994 in Bukarest geborene rumänische Cellist Andrei Ionita begann seine musikalische Laufbahn im Alter von fünf Jahren zunächst am Klavier. Mit acht Jahren begann er dann das Cellospiel bei Ani-Maria Paladi in seiner Heimatstadt Bukarest. 2012 zog Ionita nach Berlin und studierte bei Jens Peter Maintz an der Universität der Künste. Seinen Durchbruch hatte er 2015, als er den internationalen Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau gewann. Seitdem konzertiert Ionita mit Künstler*innen wie Gidon Kremer und Martha Argerich, sowie mit zahlreichen namhaften Orchestern. Er trat u.a. bereits in der New Yorker Carnegie Hall und der Hamburger Elbphilharmonie auf. Andrei Ionita wurde von der BBC als „New Generation Artist“ ausgewählt. Die Deutsche Stiftung Musikleben stellte ihm ein Cello von Giovanni Battista Rogeri von 1671 als Leihgabe zur Verfügung.

  • Short biography

    The Romanian cellist Andrei Ionita, born 1994 in Bucharest  began his musical career at the age of five, initially on the piano. When he was eight he began playing the cello with his teacher Ani-Maria Paladi in Bucharest. In 2012 Ionita moved to Berlin and studied with Jens Peter Maintz at the University of Arts. His breakthrough came in 2015 when he won the international Tchaikowsky Competition in Moscow. Since then, Ionita has performed with artists such as Gidon Kremer and Martha Argerich as well as with numerous well-known orchestras. He has already performed at New York’s Carnegie Hall and Hamburg’s Elbphilharmonie among others. Andrei Ionita was selected as a „New Generation Artist“ by the BBC. The German Stiftung Musikleben loaned him a cello by Giovanni Battista Rogeri from 1671.


Catalin Serban
Foto © Andrej Grilc

Catalin Serban (Klavier)

  • Kurzbiografie

    Der in Berlin lebende rumänische Pianist Catalin Șerban versteht es, das Publikum mit subtiler Emotionalität und „mit enormer Brillanz und uneitler Virtuosität“ (Badische Zeitung) zu begeistern. Schon als er sein Klavierstudium in Berlin und Lübeck begann, blickte Serban auf viele Erfolge in seiner jungen pianistischen Karriere zurück. Heute ist er neben seiner vielfältigen Konzerttätigkeit als Solist und Kammermusiker auf Festivals und wichtigen Konzertsälen selber Dozent an Musikhochschulen in Lübeck und Berlin. Catalin Serban pflegt den intensiven Bezug zum romantischen und frühmodernen Repertoire, das sich in seinen Projekten und Einspielungen widerspiegelt. „Spielende Insel“ auf Rügen und in Berlin ist das Festival, das er initiiert und künstlerisch leitet und großartige junge Künstler*innen zusammenbringt.

  • Short biography

    The Romanian pianist Catalin Șerban, who has called Berlin home, knows how to delight the audience with subtle emotionality and „with enormous brillance and modest virtuosity“ (Badische Zeitung). At the beginning of his piano studies in Berlin and Lübeck Serban already was able to look back on many successes in the early stages of his career as a pianist. Today, in addition to a wide range of concert activities as a soloist and chamber musician at festivals and important concert halls, he is also a lecturer at music universities in Lübeck und Berlin. Catalin Serban’s focus lies in particular on the romantic and early modern repertoire, which is reflected in his projects and recordings. „Spielende Insel“ on Rügen and in Berlin is the festival of which he ist he initiator and artistic director who brings together great young artists.

künstler:innen


Bastian Gehbauer
Foto © Bastian Gehbauer

Bastian Gehbauer

  • Kurzbiografie

    Bastian Gehbauer beschäftigt sich vornehmlich mit Räumen und Gebäuden, ihrer Funktionalität und Geschichte, aber vor allem mit einer den Orten innewohnenden emotionalen Qualität – mit Etwas, dass hinter dem explizit gezeigten liegt. 
    Neben seiner eigenen fotografischen Praxis, beschäftigt er sich mit Archivmaterialien.

    Bastian studierte an der Ostkreuzschule für Fotografie und Gestaltung, an der ABK Stuttgart und an der HGB Leipzig. Seine Arbeiten wurden in verschiedenen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, u.a. im Museum Folkwang Essen, Photobastei Zürich (CH), SAP Kunsthalle Walldorf, Berghain Berlin, Die Möglichkeit einer Insel - Berlin, DIT Vienna (AU).

  • Short biography

    Bastian Gehbauer is primarily concerned with spaces and buildings, their functionality and history, but above all with an emotional quality inherent in places - with something that lies behind what is explicitly shown. In addition to his own photographic practice, he works with archival material and installation.

    He studied at the Ostkreuzschule für Fotografie und Gestaltung, at the ABK Stuttgart and at the HGB Leipzig. His work has been shown in various solo and group exhibitions, including Museum Folkwang Essen, Photobastei Zurich (CH), SAP Kunsthalle Walldorf, Berghain Berlin, Die Möglichkeit einer Insel - Berlin, DIT Vienna (AU). Last year he became became a Fellow of the Deutsche Fotothek in Dresden, a fellow of the Pollock Krasner Foundation NYC, and was funded by the Kunstfonds Bonn.

     


Enikő Márton
Foto © Enikő Márton

Enikő Márton
Foto © Enikő Márton

Enikő Márton

  • Kurzbiografie

    Die DLA Künstlerin Enikő Márton wurde 1980 im ungarischen Fehérgyarmat geboren. Ihr Studium absolvierte Sie an der Künstlerischen Fakultät der Universität Pécs und der Akademie der Bildenden Künste in München. Von 2004-2006 schloss sie außerdem eine Ausbildung als Kunsttherapeutin an der Münchener Kunstakademie ab. Seit 2009 ist sie Doktorandin an der Univesität Pécs. 2015 verteidigte sie erfolgreich Ihre Doktorarbeit mit dem Titel „Farb-Räume am Rand der äußeren wie inneren Ausdehnung – persönliche Wirklichkeitsdarstellungen im Schaffensprozess 2009-2012”. Seit der Zeit nach ihrem Studium in Pécs und München lebt Enikő Márton in Berlin, wo sie 2006 mit kleineren Unterbrechungen in ihrem Atelier in Mahrzahn zu arbeiten begann. Ihre Laufbahn als Künstlerin kann jenseits der bestehenden Trends der Selbstfindung als Prozess beschrieben werden, einer Überschneidung bzw. einem Treffen von fokussierten Prozessen. Lange Zeit beschäftigte sie sich mit den speziellen Eigenschaften von verschiedenen Stoffen, aber angesichts ihrer Doktorarbeit hat sie sich besonders in die Farbenlehre vertieft. Neuerdings konzentriet sie sich neben der Malerei auch auf die Gestaltung von Objekten.

  • Short biography

    Enikő Márton, DLA visual artist was born in Fehérgyarmaton in 1980. She studied at the University of Pécs on the Faculty of Music and Visual Arts, and at the Academy of Fine Arts in Munich (AdBK). Between 2004 and 2006 she also finshed AdBK´s art therapy course. From 2009 she started the University of Pécs Ph.D. program; and defended her work „Color-spaces on the confines of internal and external expansions - personal reality-representations in the creating process between 2009 and 2012” in 2015. Her mentor was Péter Somody.  Enikő Márton has been working in her working space in Berlin - Marzahn since 2006. Seen as a process of self-exploration, her creative evolution can be described as initiating and trajecting focused procedures and methods, independently from mainstream artistic trends. She was very much interested in particular characteristics of special materials, but later, due to her Ph.D. topic she got attracted by the science of colours. Besides painting she has been lately focusing on object design.


Gyula Sági
Foto © Gyula Sági

Gyula Sági
op090424, acrylic on paper

Gyula Sági

  • Kurzbiografie

    “Energy, repetition, order, and disorder are the main principles of the Universe. So I chose them to be the basis of my working methods. My works are sensitive gesture “paintings” and, due to their repetitive technique, meditative tools for me.”

    Gyula Sági ist ein junger ungarischer Künstler, der Bildende Kunst studierte und 2010 an der Universität Westungarn seinen Abschluss machte. Er lebt und arbeitet seit 2014 in Berlin und nimmt an Einzel- und Gruppenausstellungen in Ungarn und im Ausland teil.

    Sági schafft seine großformatigen Papierarbeiten mit Tinte, Bleistift und Kugelschreiber und kombiniert traditionelle grafische und malerische Techniken. Seine Serien, die geometrische Abstraktion und Gestenmalerei vereinen, sind Experimente mit Formen. Er konzentriert sich auf die reine Formation der Dinge und lässt sich von der Technologie, der digitalen Bildgebung und den sich wiederholenden Struktursystemen der Natur inspirieren.

    In seinen Arbeiten Anfang der 2010er Jahre versuchte Sági, visuelle Sprachen geometrischer und organischer Abstraktion zu synthetisieren. In der 2016 begonnenen Serie „Analog Noise and Parallel Line“ interessiert sich der Künstler für die Darstellung der Zeit und für die Muster, die durch „Misserfolge“ im Prozess der Zeichenwiederholung entstehen. Aus dem gleichen Jahr werden in der Serie „Geometrische Strukturen“ wiederkehrende Linien und geometrische Strukturen durch farbige abstrakte Muster unterbrochen.

    “Conceptuality is just as much as important to me as the aesthetic result: what interests me is the physical dimension of time and the visual representation of the change of time based on a given algorithm. My working method starts with an analysis, formulation of a problem which is then going to be dissected, taken into pieces. After this procedure by using the visuality of my previous works I synthesise the sections. I consider this construction as if I would solve a mathematical equation, the number of unknowns increases with this game and the complexity of equations becomes gradually settled in my works.”

    Authorin: Lili Boros

  • Short biography

    “Energy, repetition, order, and disorder are the main principles of the Universe. So I chose them to be the basis of my working methods. My works are sensitive gesture “paintings” and, due to their repetitive technique, meditative tools for me.”

    Gyula Sági is a young Hungarian artist who studied visual arts and graduated at the University of Western Hungary in 2010. He lives and works in Berlin since 2014 and takes part in solo and group shows both in Hungary and abroad.

    Sági creates his large-scale paper works with ink, pencil and ball-pen and combines traditional graphical and painting techniques. His series, unifying geometric abstraction and gesture painting, are experiments with forms. He concentrates on the pure formations of things, finding inspiration in the technology, digital imaging and repetitive structural systems created by nature.

    In his works in the early 2010s, Sági sought to synthetize visual languages of geometric and organic abstraction. In the series entitled Analog Noise and Parallel Line and began in 2016, the artist is interested in the imaging of the time and in the patterns produced by “failures” in the process of signs’ repetition. From the same year in the series of Geometric Structures recurring lines and geometric structures are interrupted by colored abstract patterns.

    “Conceptuality is just as much as important to me as the aesthetic result: what interests me is the physical dimension of time and the visual representation of the change of time based on a given algorithm. My working method starts with an analysis, formulation of a problem which is then going to be dissected, taken into pieces. After this procedure by using the visuality of my previous works I synthesise the sections. I consider this construction as if I would solve a mathematical equation, the number of unknowns increases with this game and the complexity of equations becomes gradually settled in my works.”

    author: Lili Boros


Tobias Löffler
Foto © Tobias Löffler

Tobias Löffler
Skizzen

Tobias Löffler

  • Kurzbiografie

    Geboren 1973 in Waiblingen, Studium der Bildenden Kunst an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, Gerrit Rietveld Academie, Amsterdam und Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Seit 2011: Bildender Künstler in Berlin.

  • Short biography

    Born in 1973 in Waiblingen, studied fine arts at the Berlin-Weißensee School of Art, Gerrit Rietveld Academie, Amsterdam and the Leipzig University of Graphics and Book Arts. Since 2011: Visual artist in Berlin.


Jan Wagner
Foto © Alberto Novelli - Villa Massimo

Jan Wagner (Lyriker)

  • Kurzbiografie

    Jan Wagner, geboren 1971 in Hamburg, lebt als Lyriker, Übersetzer englischer Lyrik und Essayist in Berlin. Bis 2003 war er Mitherausgeber der internationalen Literaturschachtel DIE AUSSENSEITE DES ELEMENTES. Neben acht Gedichtbänden – darunter „Regentonnenvariationen“ (2014), „Selbstporträt mit Bienenschwarm. Ausgewählte Gedichte“ (2016) sowie „Steine & Erden (2023) (alle im Hanser Verlag Berlin) – veröffentlichte er Essaysammlungen „Die Sandale des Propheten“ (Berlin Verlag 2011), „Der verschlossene Raum“ (Hanser Berlin 2016) und „Der glückliche Augenblick“ (Hanser Berlin 2021). Gemeinsam mit Björn Kuhligk sowie mit Federico Italiano publizierte er verschiedene Anthologien europäischer Gegenwartspoesie. Er erhielt u.a. den Preis der Leipziger Buchmesse (2015), den Georg-Büchner-Preis (2017) und den Prix Max Jacob (2020).

  • Short biography

    Jan Wagner, born in Hamburg in 1971, lives as a poet, translator of English poetry and essayist in Berlin. Until 2003 he was co-editor of the international literature box „DIE AUSSENSEITE DES ELEMENTES“. In addition to eight volumes of poetry – including „Regentonnenvariationen“ (2014), „Selbstporträt mit Bienenschwarm. Ausgewählte Gedichte“ (2016) and „Steine & Erden“ (2023) (all published by Hanser Verlag Berlin) – he published essay collections „Die Sandale des Propheten“ (Berlin Verlag 2011), „Der verschlossene Raum“ (Hanser Berlin 2016) and „Der glückliche Augenblick“ (Hanser Berlin 2021). Together with Björn Kuhligk and with Federico Italiano, he published various anthologies of contemporary European poetry. He received, among others, the Leipzig Book Fair Prize (2015), the Georg Büchner Prize (2017) and the Prix Max Jacob (2020).